Eine Portion Bolivien am Titicaca-See

Ich glaube die meisten Leute haben schon einmal vom Titicaca-See gehört. Vor unserer Reise hätte ich nicht genau sagen können, wo dieser liegt. Mittlerweile weiss ich, dass der See auf der Grenze zwischen Peru und Bolivien in den Anden zu finden ist. Während unserer Rundtour durch Bolivien waren wir so nahe, wie wahrscheinlich nie wieder – Da war klar, dass wir dorthin mussten. Falls du kurzzeitig in unseren Reisealltag abtauchen möchtest und dabei ein paar Bilder aus dem Bolivianischen Altiplano sehen willst, bist du hier Gold richtig. Auch erfährst du, was Pantera Blanco auf dem Floss zu suchen hatte.

Wir waren auf unserem Urban Camping in La Paz (Hauptstadt Boliviens) als wir entschieden haben dem Titicaca-See noch einen Besuch abzustatten. Der See lag zwar nicht direkt auf dem Weg, weil wir nicht weiter nördlich reisen werden in Richtung Peru, aber das machte nichts. Zwischenfrage: Wie stellst du dir Urban-Camping vor? Für uns war es dieses Mal ein „Parqueo“ mitten in der Stadt. Du kannst dir das wie das Bahnhofsparking in Bern vorstellen, nur auf die bolivianische Art halt. Ein Bild habe ich keines gemacht, Pantera war so eng zwischen Bussen und Trucks eingeklemmt, dass wir die meiste Zeit Angst hatten das jemand unseren Spiegel abfährt. Oder ihn klaut und dann auf dem El Alto Markt verkauft, aber das ist ein anderes Thema 😉. Auf jeden Fall waren wir nach ein paar Nächten mit durchgehendem Hundegebell und Choripan-Geruch in der Nase mehr als bereit für Ruhe und Idylle.

Unsere Mission war noch zu tanken, bevor wir ganz aus der Stadt waren. Warum Tanken eine Mission in Bolivien ist, erfährst du in einem anderen Beitrag.

Weil ich wie schon in der Einleitung erwähnte keinen Schimmer vom Titicaca-See hatte, war mein Erstaunen umso grösser als wir schon von weitem einen Blick auf den tiefblauen See werfen konnten. „Der ist ja riesig“ auch Domi war sichtlich verwundert über die Größe. Erst später lasen wir, dass der See mit seinen etwa 8300 Quadratkilometern einer der größten Seen Südamerikas ist. Ich hätte mehr so eine mehrbessere „Glunggä“ erwartet. Aber ein See der fünfzehnmal grösser als der Bodensee ist darf man wohl nicht so nennen.

Was ich auch nicht wusste, dass sich der See auf 3‘800 Meter über Meeresspiegel befindet. Krass, oder? Damit du ein Bild hast bezüglich der Höhe: Etwas zwischen Jungfraujoch und Eiger. Nicht verwunderlich, dass der See als das weltweit höchstgelegene für Schiffe befahrbare Gewässer gilt.

Apropos Schiff. Nachdem wir es aus dem Stadtzentrum von La Paz schafften (Königsdisziplin, Danke Domi!) und gute zwei Stunden ins nichts gefahren sind erreichten wir die „Fährüberfahrt“. Auf Ioverlander habe ich schon gelesen, dass es „einfach“ ist. Als uns ein etwa vierzehnjähriger Bub winkte und aufforderte auf das mehrbessere Floss zu fahren war ich kritisch. Mein Blick schweifte nervös rum, auf der Suche nach einer anderen Option. Von weitem sah ich einen großen Car mit sicher fünfzig oder mehr Plätzen und dieser verweilte auch auf dem Floss. Wenn der nicht nass wird, wird es Pantera hoffentlich auch schaffen dachten wir uns und fuhren langsam auf den Holzbrettern auf das Floss.

Huttechnisch habe ich aufgerüstet, bolivianischer Captain Rebi 😉

Der Bub machte das nicht das erste Mal und so fühlten wir uns während der etwa 20-minütigen Überfahrt recht sicher. Dabei witzelten wir, wie der Bub wohl zu seinem Job kam. Der Spaß kostete 40 BOL, verkraftbar. Wir verabschiedeten uns mit einem „Mucha Gracias, Tschau“.

Es war schon nach 13.00 Uhr und langsam meldete sich der Hunger. Während wir immer weiter rauffuhren, suchten wir vergebens nach einer Ausweichstelle, um einen kurzen Mittagsrast zu machen.

Endlich fanden wir einen Platz. Gerade als wir die Bialetti schon mit Pulver gefüllt hatten und ich schon das „Snackteller“ bereit hatte stand plötzlich ein Lokaler neben uns. Es handelte sich um einen sehr alten Mann der neugierig in unsere Essens Kiste schaute. Kleiner Exkurs: Das gerade in diesem Moment jemand auftaucht verwunderte uns nicht mehr. Seit Wochen ist es meistens so, dass wenn wir Essensbereit waren, jemand hinter einer Ecke hervorkommt.

Er kaute Coca Blättern und spuckte im Zeugs herum. Leider, leider hatten wir genau dann so gar keinen Bock auf Gesellschaft und packten etwas entnervt unsere sieben Sachen wieder zusammen, um ein paar Meter weiterzufahren. Als wir alles zusammengeräumt hatten zog der Einheimische mit seinem Sack auf dem Buckel ab.

„Boah, schon gut so ein Kaffee“ genüsslich schauten wir auf den Titicacasee und besprachen die Situation von vorhin.

Haben wir asozial gehandelt? Hätten wir ihn einladen sollen? Anderseits hat er nicht einmal Hallo gesagt, sondern wollte sich am liebsten direkt in unsere Essenskiste setzen. Wiederum ist es hart anzusehen, wenn Leute nur das Besitzen, was sie auf dem Buckel tragen. In dieser Hinsicht waren viele Situationen anspruchsvoll in Bolivien. Wir waren und sind die Privilegierten, aber diesbezüglich das richtige Verhalten wählen war des Öfteren herausfordernd.

Am späteren Nachmittag erreichten wir Copacabana, das verschlafene Dorf liegt direkt am Fuße des Titicaca-Sees. Wir suchten einen Ort, um Pantera abzustellen, da wir vor hatten kurz durch die Gassen zu schlendern. Die Idee war für den morgigen Tag eine Tour zu buchen. Als ich die vielen Souvenir-Stände sah rückte die eigentliche Idee etwas in den Hintergrund.

Immerhin wollte ich noch einen gleich coolen Hut für meine Mutter kaufen und mein Vater brauchte auch noch eine Kappe, der Winter kommt. Domi war bei meiner Shopperei immer extrem geduldig. Wir kamen etwas vom Weg ab und landeten bei einer Gassen-Schlachterei, ich hasste dieses Geräusch, wenn jemand am rumsägen ist.

Als wir es wieder auf die Hauptgasse schafften und dort weiter spazierten hörten wir von links und rechts Zurufe „Isla del Sol“, „Islaa deeeel Sol por manana“ „Senoriiita“.

Taktisch informierten wir uns zuerst über die Möglichkeiten. Nachdem sich unsere Vermutung bestätigte (jede Agentur bietet das gleiche an) entschieden wir uns für eine „Firma“. Firma in Ausrufezeichen im Sinne von einem Ehepaar das Touren anbietet in ihrer Stube. Wir drückten den Preis ordentlich, mit Erfolg. Als der Mann uns sagte, wir sollen ja mit niemanden über den Preis sprechen nickten wir brav. Verstanden Chef.

Es wurde langsam dunkel und wir mussten einen Übernachtungsplatz finden. Für den morgigen Tag wollten wir das Auto irgendwo einstellen, weil wir den ganzen Tag nicht da sein werden. Das Schlafen und den Parkplatz miteinander zu verbinden wäre praktisch dachten wir uns. Wiederum auf Ioverlander sahen wir „Daniel“. Dort stand geschrieben, dass er Leute aus aller Welt in seinem Garten schlafen lässt für ein bisschen bolivianisches Geld. Es sei die schwarze Garagentüre. Klopf, Klopf und einige Minuten später begrüßte uns Daniel. Er begriff schnell, was wir wollten.

Dieses Mal gaben wir bei der Preisverhandlung nach, im Sinne von „Support the Locals“. Daniel war nett und hat uns sogar für eine Dusche warmes Wasser gekocht. Schon den ganzen Tag über fühlten wir uns nicht besonders gut. Unsere Mägen grummelten und so verbrachten wir den Rest des Abends abwechslungsweise auf dem Klo. Die Toilette hatte keine Spülung, sondern man musste jeweils Wasser reinleeren.

Die etwa 20 Eimer Wasser vor der Toilette waren bis am Morgen auch alle leer. Schon in der Nacht waren wir beide ordentlich skeptisch wie sinnvoll es ist am morgigen Tag mit einem Boot auf eine Insel zu fahren.

Weil ich mich schon so fest gefreut hatte, war ich auf der „Wir gehen“ Seite. Domi ging es in den frühen Morgenstunden auch etwas besser und so war auch er auf der No Risk no fun Seite. Bis dato hatten wir die Ursache für unser Befinden noch nicht eruiert. In La Paz waren wir schon heftig in die Kultur eingetaucht. Gingen essen wie die Lokalen, kauften Zeugs an der Straße und so weiter. Als erste Maßnahme kauften wir uns das Trinkwasser wieder einmal, dies hätte auch die Ursache sein können.

Das Auto liesen wir bei Daniel und näherten uns der Bootsanlegestelle. Ich nutzte die allerletzte Gelegenheit für einen Toilettengang und sendete ununterbrochen ein Stoßgebete, dass die Bootsfahrt ohne „Zwischenfall“ vonstattengehen wird.

Domi hat mich am Morgen schon ausgelacht, als ich schon um 8.15 Uhr loslaufen wollte, wenn das Boot erst um 9.00 Uhr ablegt. Einmal Schweizer immer Schweizer. Auf jedenfalls hatte Domi Recht – Das Boot bewegte sich gegen halb Zehn auch noch vom Hafen weg.

Vis a Vis von uns sassen zwei Personen die spannend aussahen. Sie hatten etwas alternatives und freakiges gleichzeitig. Ich sprach sie an und fragte, woher sie kommen. Mit einem Lächeln erklärte mir Tobi, dass er aus Deutschland kommt und seine Freundin aus Italien. Die Bootsfahrt dauerte über zwei Stunden und so hatten wir mehr als genügend Zeit einander von unserem Leben zu erzählen. Er ist schon eine ganze Weile unterwegs und hat einen Coworking Space eröffnet in Teneriffa. Es sei ein Erfolgs Projekt, die Leute suchen heutzutage genau nach solchen Dinge. Auch unsere Idee ein Tinyhouse zu bauen, sorgte für Gesprächsstoff.

Gegen Mittag erreichten wir den Nördlichen Hafen der Isla del Sol. Wir hatten nicht mehr daran geglaubt, dass wir das Festland noch je einmal erreichen werden. Aber wenn verwundert es, der Motor war für ein kleines Boot ausgelegt und sicher nicht für ein Transportschiff mit etwa 30 Leuten drauf.

Wir wurden schon sehnlichst erwartet. Überall gab es Stände mit Artensania zu kaufen. Ein Mann stand auf einem Podest, dass sah aus, als wollte er im April die 1.August Rede halten. Er hielt einen 10-minütigen Monolog. Wir verstanden kaum etwas und erkundigten uns danach bei Tobi was er denn Wichtiges zu erzählen hatte. In einem Satz erklärte Tobi: Es gibt zwei Touren, er empfiehlt einen Guide zu nehmen. Aha. Gut. Wir hatten nur eine Mission, nämlich von Nord nach Süd zu wandern und um 16.00 Uhr am südlichen Teil zu stehen, weil dann das letzte Boot ablegt. Dafür wird uns einen Guide nichts bringen außer er ist gewillt uns zu tragen 😉 Oder einen Eimer mitzutragen für falls…du weißt schon.

Wir starteten also unsere Wanderung und waren vom ersten Moment an geflasht von der friedlichen Atmosphäre und der schönen Natur. Der Ort wimmelte von Hostels oder sogenannten Homestays und wir sahen ein paar Flip-Flop Touristen die ein paar Stunden/Tage der Ruhe geniessen.

Nach der ersten Steigung erreichten wir einen Art Torbogen. Drei Kinder standen davor wie Wächter. Ohne ein „Hallo“ sagten sie: „10 BOL für zu den Ruinen“. Uns verwunderte das, warum sollten wir mitten auf dem Wanderweg drei Kindern Geld geben für etwas, was wir schon bezahlt hatten mit der Tour? Hinter uns kam eine Scharr Touristen, wir beschlossen wegzutreten und abzuwarten, wie diese Leute damit umgehen werden.

Zu unserem Erstaunen bezahlte jeder brav 10 BOL und ging weiter. Niemand fragte für was oder warum. Uns blieb nichts anderes übrig als auch das Portemonnaie zu zücken. Ich meine, es ist ja nicht viel Geld und es ging auch nicht darum. Ich sagte zu Domi: „Stell dir vor du stellst drei Kinder bei der Niesen Station hin und jeder Tourist muss dann 15 Franken zahlen, um auf den Niesen zu wandern und dabei vor Anstrengung zu sterben.“ Du würdest dich wahrscheinlich auch fragen, weshalb?

Egal, wir ließen uns davon nicht die Laune verderben. Alles war zu schön, um länger einen Gedanken daran zu verschwenden. Wir setzten unsere Wanderung fort und kamen ziemlich ins Schnaufen. Nicht wegen der Distanz, sondern aufgrund der Höhe. Das Ganze spielte sich auf über 4000 Meter über Meer ab.

Nachdem wir den Ruinen einen Besucht abstatteten, suchten wir vergeblich nach etwas Schatten, um unseren Lunch zu nehmen. Die Suche war erfolglos und so aßen wir auf einem Stein an der penetranten Mittagssonne. Ein paar Minuten später kreuzte Tobi und seine Freundin uns. Er rief: „Heee, essen ist hier verboten, außer du zu zahlst 10 BOL“ Haha, er kam offensichtlich auch an der ominösen Zahlstelle vorbei. Aber wir wussten alle, weshalb wir lachten – Die Liebe Willkür der Bolivianer.

Beim Mittagessen waren wir vorsichtig. Wir aßen happen für happen, um ja kein erneutes Grummeln zu provozieren. Lieber wollten wir nicht auf die Toilette, es waren zu viele Leute unterwegs und Büsche gab es kaum.

Wir waren schon ewig nicht mehr gewandert und so brauchten wir eine ganze Weile, bis wir am Südlichen Punkt ankamen.

Unterwegs sahen wir leider auch solche Dinge, traurig für diese wunderschöne Natur.

Bevor wir ganz ans Ende wanderten, bogen wir noch ab, weil dort ein Aussichtspunkt angeschrieben war. Wir schafften es nicht bis ganz dort, vorher mussten wir austreten.

Was zur Hölle machen wir auf einer Wanderung, wenn wir beide an Durchfall leiden? Es war einfach eine geistesgestörte Idee in diesem befinden auszurücken, aber das sind halt wir. Nicht zu stoppen wie die Robben…unten angekommen kauften wir uns ein Cola und ein Popcorn. Das soll es richten. Die Rückfahrt dauerte noch länger als die Hinfahrt. Unterwegs stoppten wir noch bei einer Ruine. Der Schiffmann sagte: Der Eintritt kostet 20 BOL, es gibt einen 20 Minuten Stop. Im Boot rührte sich keiner, hier hat er mit der falschen Touristengruppe gerechnet. Niemand hatte mehr Lust für etwas, was es sich nicht lohnt etwas zu zahlen.

Um 18.00 Uhr waren wir wieder am Anlegeplatz in Copacabana. Wir liefen zurück zu Daniel und duschten noch einmal, bevor wir sein Grundstück verließen. Für diese Nacht wollten wir vorne an der See Front das Auto abstellen. Ich hatte mich schon so auf den malerischen Sonnenuntergang gefreut und musste ernüchtern feststellen, dass wir dafür längst zu spät waren. In der Dunkelheit suchten wir nach einem geeigneten Platz.

Es war wieder einmal Samstagabend. Muss ich mehr sagen? Wir parkierten etwa 2km vom Zentrum weg in der Hoffnung dem Partylärm zu entkommen. Mir war es nicht wohl, weil einige Taxifahrer extrem nahe an Pantera vorbei zischten und dabei offensichtlich betrunken waren. Ich übertreibe nicht, zwei wären beinahe in uns reingefahren. Ich erklärte Domi, dass ich Angst hätte das jemand in der Nacht von hinten in uns reinfährt, dort wo wir die Köpfe haben, und dann wären wir Tod.

Domi verstand meine Bedenken, aber seine Worte gingen mehr in die Richtung: „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?“. Gute Frage. Wahrscheinlich nicht so hoch, aber ein Risiko. Wir checkten alle Möglichkeiten durch. Nichts war besser als dort, wo wir waren, und so stimmte ich dem Vorhaben zu.

Während wir unsere Sachen nachvorneholten zum Kochen (Spaghetti, Eier), kamen immer wieder Leute vorbei. Auch Töffahrer die in Schlangenlinie daher rasten und erst im letzten Moment einen Schlenker um uns machten.

Plötzlich stand aus dem nichts ein alter Mann hinter Domi. Ich war bereits auf der Sitzbank am Gemüse schnipseln. Domi stellte das Gas am Benzinkocher zurück und wir hörten uns an was der Mann uns zu sagen hat. Er schwafelte irgendetwas wirres und sah ziemlich merkwürdig aus. Er ließ uns fast keinen Platz und stand penetrant am Eingang vom Pantera.

Die Spiegeleier waren fast fertig und wir gaben ihm nett zu verstehen, dass wir jetzt gerne essen möchte und baten ihn etwas weg zu stehen vom Auto.

Er ignorierte unsere Bitte und starrte uns nur an. Es war mir sehr unangenehm so zu essen, aber was blieb uns anderes übrig. Er wechselte seine Position und lag plötzlich am Boden, wir wussten nicht was mit ihm los war.

Domi fragte ihn: „Können wir dir helfen?“ Auf unsere Frage hätten wir ein Si oder No erwartet. Aber was dann kam überraschte uns. Er holte einen Plastiksack hervor. So einen , wo er schon diverses Zeugs drinnen hatte, und streckte ihn uns geöffnet hin.

Ehm, bitte was? Wir waren beide sehr unsicher, was er genau von uns wollte. Sollten wir ihm jetzt dort Pasta reinleeren? Nicht dass das ein Problem gewesen wäre. Aber dieser Sack war bei aller Fürsorge nicht mehr Lebensmittel tauglich.

Fürs Dessert hatten wir schon ein Pack Güetzi bereitgelegt. Reflexartig griff ich zum Güetzi in der Hoffnung, dass er damit glücklich ist. Was dann passierte können wir uns bis heute nicht erklären. Er sagte nicht einmal Danke und lief davon. Als er auf Höhe des Hinterrades war schlug er mehrmals an Pantera. Wir waren perplex über sein Verhalten.

In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig. Nicht nur wegen dem Durchfall, der sich zurückmeldete, sondern auch weil ich Angst hatte vor den merkwürdigen Menschen in diesem Dorf. Aber es wurde auch dieses Mal wieder morgen und mit ein bisschen Abstand von der Situation kann man alles wieder viel gelassener nehmen.

Frühstück (Reis und Bananen) gab es auf einer Parkbank am See, die wärmenden Sonnenstrahlen machten die Strapazen der letzten Stunden wieder gut. Danach setzten wir unsere Reise fort und verließen das Dorf wieder zurück in Richtung La Paz.

Es war ein lohnender Ausflug und eines Tages werden wir auch das sehr nahegelegene Land Peru entdecken. Wir freuen uns schon jetzt darauf.

Rebi, Juli 2023