Der Start in ein neues Abenteuer

Unser Abenteuer mit dem Rad geht los. Oder zumindest sind wir mal vorsichtig losgerollt.

Tatsächlich sind wir heute mit dem Rad in Worb losgefahren. Viele Emotionen haben uns in der ersten Stunde begleitet. Und noch jetzt vier Tage später, an dem ich diesen Text verfasse, gehen uns noch tausend Gedanken durch den Kopf. So viele Stunden und Tage, sogar eher Wochen und Monate, haben wir uns auf diesen Tag vorbereitet, viel Material gekauft, getestet und uns Gedanklich auf genau das eingestellt.

Wir erwachen in Beitenwil auf einer Wiese in nassem Gras in unserem Zelt. Es ist sehr still und vor uns erstreckt sich das schönste Alpenpanorama das man sich vorstellen kann. Der Tag erwacht und Rebi und ich wissen, heute geht es los unser Abenteuer. In den letzten Monaten, haben wir uns minutiös auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ob uns das gelungen ist wird sich zeigen. Es fühlt sich sehr speziell an, dass ab heute unser Alltag nur noch vom Wetter und unseren Entscheidungen abhängt. Noch ganz verschlafen machen wir uns mit den Rädern in Richtung Worb. Das letzte Tschüss sagen, bevor es losgeht. Aus den letzten Tagen liegt ein wenig Abschiedsschmerz in der Luft und das Augenwasser ist fast aufgebraucht. Rebi erzählt die ganze Woche von unserem Start über Radio BEO, was bei uns so ansteht. Für das Sie telefonieren eigentlich gar nicht gerne macht, ist eine gewisse Lockerheit vorhanden. Ich bin stolz auf die Erzählungen, trotz meiner Anfänglichen Skepsis. Der Abschied bei den Eltern von Rebi fällt allen schwer. Besonders der Vater Ueli ist voller Sorge und Vorfreude zugleich. Unter erneuten Tränen treten wir in die Pedale. An einem so sonnigen, stahlblauem Tag fällt das Fahrradfahren einigermassen leicht. Aber nicht etwa das die Räder leicht wären nein. Sie sind trotz Gewichtsoptimierung ganz schön schwer.

Die ersten Kilometer sind gestrampelt und es fühlt sich noch gerade nicht so an als wollten wir eine lange Reise machen. Bei Rebis Grosi ein letztes Ade und schnell ein Bankgeschäft erledigen und wir haben plötzlich nur noch uns zwei. Der Weg führt uns über Thun und Interlaken nach Brienz. Dort nehmen wir den Brünigpass in Angriff. Nach 70km in den Beinen, fällt uns diese steile Strasse von Brienzwiler aus richtig schwer. Doch zusammen schafft man bekanntlich jedes noch so grosse Hindernis. Der Brünig ist erklommen. Müde, glücklich und überwältigt vom ersten Tag, hüpfen wir früh in unser neues Zuhause “das Zelt” und schlafen schnell ein.

Domi April 2022